Paradoxe Resilienz
"Ich halte das schon aus … oder?"
Liebe Interessierte an persönlicher Entwicklung,
„Ich schaffe das schon.“ – „Augen zu und durch.“ – „Andere haben es noch schwerer.“
Sätze wie diese hören sich auf den ersten Blick nach Stärke und Belastbarkeit an. Doch was, wenn genau dieses Durchhalten zur Falle wird? Die Transformationsforscherin Dr. Petra Bock beschreibt mit dem Begriff paradoxe Resilienz einen Zustand, in dem Menschen über längere Zeit Dinge aushalten, die ihnen eigentlich nicht guttun – im Job, in Beziehungen oder im Alltag.
Sie funktionieren. Sie reißen sich zusammen. Und sie verlieren dabei schleichend den Zugang zu sich selbst.
Paradoxe Resilienz sieht nach außen oft wie Stärke aus – tatsächlich ist sie aber oft Ausdruck von Überanpassung, innerer Leere oder alten, tief verankerten Mustern wie:
„Ich darf nicht schwach sein.“
„Ich muss durchhalten.“
„Wenn ich mich beschwere, enttäusche ich andere.“
Typische Anzeichen für paradoxe Resilienz:
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Dauerhafte Erschöpfung trotz scheinbarer "Funktionstüchtigkeit"
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Schwierigkeit, Grenzen zu setzen oder Hilfe anzunehmen
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Gefühl von innerer Leere oder Fremdbestimmtheit
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Lähmende Loyalität gegenüber ungesunden Systemen oder Beziehungen
Im Coaching begegnet mir paradoxe Resilienz häufig in Form von Menschen, die eigentlich längst wissen, dass etwas nicht mehr stimmt – aber dennoch weitermachen, weil sie „keine Wahl“ sehen oder sich selbst nicht mehr gut spüren.
Der Weg daraus? Bewusstwerden. Wahrnehmen. Innehalten. Und oft auch: Trauern über das, was man zu lange ausgehalten hat.
Coaching kann hier unterstützen, alte Denk- und Verhaltensmuster zu erkennen und neue, gesündere Wege zu entwickeln. Resilienz heißt nicht, alles auszuhalten. Resilienz heißt auch, zu merken, wann es genug ist.
Auf einer Skala von 0–10: Wie hoch ist Ihre Bereitschaft, sich selbst wieder ernster zu nehmen – auch wenn das bedeutet, nicht mehr „tapfer durchzuhalten“?
Wenn Sie Unterstützung dafür nutzen möchten, können Sie hier ein unverbindliches Kennenlerngespräch buchen.
Herzliche Grüße,
Ulrike Schulz